Criminal Vol. 5 1-12 (Brubaker/Phillips)


Es Brubaker und Sean Phillips haben sich mit Phillips’ Sohn Jacob einen neuen Einfärber ins Boot geholt, der die bewährte Elizabeth Breitweiser ablöst. Leider. Ansonsten bleibt es beim Bewährten: In den 80ern sind Männer noch harte Typen, Frauen durchtriebene Verbrecherinnen, Whisky und Zigaretten immer im Bild, dafür Smartphones und ihre Geschlechterrolle ablehnende Jugendliche nicht vorhanden.

Statt einer epischen Geschichte gibt es über das Dutzend Hefte eine fast epische Geschichte, einen Zweiteiler (Gesammelt in ‚Bad Weekend‘) und zwei Einzelgeschichten, die allesamt durch die Protagonisten ineinandergreifen. Das acht Ausgaben lange Epos ‚Bad Summer‘ entschädigt für die unbefriedigend offenen Kurzstücke.

In der Gesamtschau vorzügliche Unterhaltung. Dialoge, die kein Wort zu viel enthalten und auf den Punkt treffen, multiperspektivisches Erzählen, dass der Räuberpistole Tiefe verleiht und das aus vorherigen Runs bekannte Artwork, das trotz neuer Farben immer noch stimmig düster die Härte und Hoffnungslosigkeit des klein- bis mittelständischen Verbrechermilieus einfängt. Bonuspunkte für ‚Joy Division‘-Referenzen.

Black Hammer: Age of Doom 1-12 (Lemire/Ormston & Tomaso)


Schön fängt es an, als stolperte man unverhofft in die Originalserie hinein. Schnell macht Jeff Lemire klar, wo es hingehen soll. Dann verliert alles an Fahrt und wird zu einer Reise im Schneckentempo durch das zähe Kaugummiland. Was sich locker in fünf Ausgaben erzählen ließe – wobei Lemire schon beim Fünfteiler BlackHammer/Justice League ins Schlingern gerät – wird hier auf zwölf Ausgaben für insgesamt 40 US-Dollar aufgeblasen.

Während das Gros der Geschichte trotz vieler inhaltlicher Schleifen und einer viel zu früh preisgegebenen Pointe dank des Artworks von Dean Ormston zumindest ansehnlich ist, sind die von Rich Tomaso ‚gestalteten‘ Ausgaben, in denen sich Lemire dann zudem beim Animal-Man-Grant-Morrison bedient, eine Frechheit. Die Krönung der Geschmacklosigkeit ist das Variant-Cover von Michel Fiffe, das beim Hinsehen schlicht Übelkeit erregt.

Es ist weder spannend, noch berührend, noch interessant zu verfolgen, wie die Ex-Superhelden versuchen ihrem Gefängnis zu entfliehen, nur um nach dem Entfliehen mitansehen zu müssen, wie sie sich nach der heilen Welt, die ihr Kerker in der Rückschau für sie war, zurücksehnen. Aber immerhin in weiten Teilen hübsch anzusehen.

Lujasogi. Bayern 2020: All over now

Auf Wiedersehen, Haxn. Auf Wiedersehen, Schäuferla. Auf Wiedersehen, Zugspitze. Wer die Reise durch die exotischen Ecken der Republik noch mal mitmachen möchte, findet hier alle Beiträge in chronologischer Reihenfolge:

Lujasogi. Bayern 2020: Ab in den Osten
Lujasogi. Bayern 2020: Last Exit Pfaffenstein
Lujasogi. Bayern 2020: Auf der Asia-Alm gibt‘s a Massage
Lujasogi. Bayern 2020: Kein Hitler, kein Essen
Lujasogi. Bayern 2020: Vom Gipfel in die Klamm
Lujasogi. Bayern 2020: Die geteilte Stadt
Lujasogi. Bayern 2020: Irre in der Irre
Lujasogi. Bayern 2020: Enter the Oberstdorf
Lujasogi. Bayern 2020: Gescheitelter Weihnachtskitsch