Faules Film-Wochenende

Weil der Server zu voll war und das herbstliche Sommerwetter dazu einlud, machte Laster faules Film-Wochenende. Der Schnelldurchlauf des ersten Tages.

Der thailändische Shutter (Banjong Pisanthanakun & Parkpoom Wongpoom, 2004) wurde erwartungslos gestartet und schnell vorzeitig beendet. Japan-Horror-Handlung nach 08/15-Drehbuch: Paar verursacht aus Nachsichtigkeit Unfall, Yūrei und Schatten auf Fotos, Haare, kleine Mädchen mit irrem Blick, überlaufende Waschbecken a la Dark Water. YaddaYaddaYadda, SkipSkipSkip.

Weiter ging es mit The Hebrew Hammer (Jonathan Kesselman, 2003), der erschreckende Ähnlichkeit mit You Don’t Mess with the Zohan hatte. Letzterer wusste stärker zu überzeugen. Der Hammer, die jüdische Antwort auf Shaft, hangelte sich von Klischee zu Klischee. Leider um der Klischees und nicht der Witze Willen. Immerhin konnte die israelische Geschmackspolizei sich ereifern.

Der spanische El habitante incierto (Guillem Morales, 2004) schleppte sich anfangs, kam dann aber in voyeuristische Fahrt. Architekt fühlt sich im eigenen Haus verfolgt und wird selbst zum paranoiden Stalker. Spannend inszeniert mit zahlreichen Aufforderungen an den Zuschauer, das Handlungsgespinnst rational zu entwirren, bevor die Credtis rollen. Wer El orfanato mochte, wird hier gut unterhalten.

Vorläufiger Tageshöhepunkt 13 Tzameti (Géla Babluani, 2005). Bamm, was ein Hammer! Stilvolles schwarz-weiss, dass in seiner Schwere an die frühere Beilage der FAZ erinnert. Hallo, Herr Polanski! Minimalistische Handlung, die von einer Kernidee lebt, fast schon ein Kammerstück, so beschränkt ist die Schauplatzwahl. Darsteller allesamt ausdrucksstarke Gesichter. Jedes Wort Handlung spoilert, deshalb: „…“. Unbedingt ansehen, Brad Pitt hat sich nicht grundlos die Rechte gesichert, um dann in Hollywood vom gleiche Regisseur 13 draus machen zu lassen.

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