Cojacaru the Skinner #1-2 (Mignola/Golden, Peter Bergting)


Wenngleich Mike Mignola und Christopher Golden über zwei Ausgaben fast ausschließlich ein Getümmel beschreiben, liest sich das ganze frisch. Das hat mit düsteren WW2-Setting zu tun, das dezimierte Alliierte auf mit Nazis kollaborierende Hexen treffen lässt. Das hat mit dem gefälligen Artwork von Peter Bergting zu tun, der explizite Gewalt in Szene setzen kann. Das hat mit der schlanken Backstory zu tun, die die Geschichte zu einem abgeschlossenen Ganzen werden lässt. Am Ende kann sich das Schreiber-Team den Ausblick auf eine mögliche Weiterführung nicht verkneifen. Doch das verzeiht man nach vielen Seiten packender Schlacht mit einer schließlich tollen Wendung.

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Sir Edward Grey – Acheron #1 (Mike Mignola)

Nach einer gefühlten Ewigkeit nimmt Mike Mignola nicht nur den Schreib- sondern auch den Zeichenstift wieder selbst in die Hand. Zumindest zeichnerisch erfüllt das alle Erwartungen, inhaltlich hingehen wird hier auf langweiligen Pfaden mäandert und mit der Einzelausgabe nur Präludium für die Miniserie „Koshchei in Hell“ serviert.

In einem verschwurbelten Dialog setzt sich Sir Edward Grey mit dem gefallenen Dämon Eligos auseinander, man prügelt sich. Und schließlich lässt der geisterhafte Grey dann alles hinter sich, um fortan als Acheron durch die Hölle zu fließen. Das ist sehr langweilig, aber der feine Herr Mignola hat eben zu viel Zeit in Miltons Paradise Lost investiert, als er das Angelesene verpuffen lassen möchte.

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Radio Spaceman – Mission to Numa 4 #1-2 (Mike Mignola, Greg Hinkle)


Mike Mignola bricht zu neuen Ufern auf, und hat die Koffer voll bewährtem. Eine schönes viktorianisch anmutendes Setting rahm die kleine runde Sci-Fi-Geschichte. Darin unter anderem: Golem-Roboter, Vampire, archaische Kulte, Menschenopfer, besessene Frösche. Alles wofür man Mignola mag und das angenehm unverschwurbelt.

Die Illustrationen von Hinkle passen gut – er kann sowohl Steampunk als auch fremde Welten. Das Zusammenspiel der beiden Kreativen erinnert an die Anfänge der B.P.R.D.-Serie. So bleibt zu hoffen, dass es nicht bei diesem kleinen Aufschlag bleibt. Es wäre schade um die vielen interessanten Figuren die viele Fragen offen lassen. Was für eine aufregende Achterbahnfahrt.

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