Wenn der Tag in Delhi beschließt, dass es jetzt langsam mal gut ist und die Nachtluft auf der Dachterasse für angenehme 36 Grad sorgt, lässt man Ereignisse bei einer Flasche Kingfisher Revue passieren. Eine vorschnelle Pro-und-Contra-Liste zeigt, dass die Attraktionen angeranzt sind, aber das Essen spottbillig und hervorragend ist. Die Menschen nett, aber das Konzept von Privatsphäre nicht zu kennen scheinen. Aufgehaltene Hände Nerven rauben, aber es Bier in 650-ml-Flaschen gibt.

In dem Moment, in dem sich für und wider die Waage halten, wird das Hupen des vorbeiziehenden Verkehrs von Trommeln übertönt. Eine Prozession mit Pferdekutsche und gleißenden Lichtern – wo zur Hölle haben die den Generator versteckt? – trauen sich zwei an einem Montag. Würde man so bei uns nicht machen. Nicht am Montag und nicht auf der Hauptverkehrsstraße und erst recht nicht ohne ordnungsrechtliche Genehmigung. Aber wir sind ja auch im Urlaub. In Indien. Quasi Inindien.