Big Thali. Urlaub 2015: Für die Tonne

Wer lange schläft, ist ausgeruht. Wer länger schläft, verpasst das Frühstück. Statt Cornflakes, Orangensaft und Spiegeleiern hinterherzutrauren, kommen halt örtliche Gegebenheiten auf den Tisch. Puribhaji bedeutet so viel wie luftige frittierte Teigfladen, würziges Erbsenpüree und Eingelegtes bei dem dem Küchenchef Essig und die Gewürze ausgerutscht sind. Frühstück, bei dem der Körper aufgrund biochemischer Reaktionen nicht wachgeküsst wird, sondern einen Eimer Eiswasser ins Gesicht gekippt bekommt. Weckiwecki.

Wehmütig vermisst man im Straßenbild die aus Thailand liebgewonnenen 7/Eleven-Supermärkte, in denen man für sich – hallo, Privatsphäre – Waren des täglichen Gebrauchs – hallo, Bier – zum angeschlagenen Preis ersteht. In Delhi gibt es Buden, den Berliner Spätis gleich, in denen man die Transaktionen über die Ladentheken regelt. Lauwarme Pepsi inklusive, eiskaltes Bier exklusive. Überhaupt trinkt hier niemand öffentlich Alkohol. Wir sind hier nicht in Hanoi, Dirk.

Auf den Weg gab es den gut gemeinten Rat: Boil it, fry it, peel it or forget it. Wir sind nur bedingt renitent. Danke für die Kartoffelspalten mit Salz und Zitrone. Danke für in einer Schlauchschelle geformte und mit leckerem scharfen Unsinn gefüllte Teigfladen. Nomnom, Mampfmampf. Auf abgeleckte Finger folgt die hierort häufig gestellte Frage, wie man Abfall dem Wertstoffkreislauf wieder zuführen kann. – Wer auf der Suche nach einer tollen Geschäftsidee ist: Pssst, die brauchen hier ganz dringend Mülleimer und Papiertüten. – Dumm nur, wenn man die Abfälle in der ollen Tonne neben sich entsorgt.

Plötzlich: Feueralarm. Was einem denn einfiele. Das sei schließlich der Unverständlichkeit Gipfel. Man könne doch nicht einfach seinen Unrat in den Brotofen werfen. Aber Hallo? Man kann doch einen Beichtstuhl auch mit einer Bedürfnisanstalt verwechseln. Aber die Bösheit der Blicke mildert sich nach einem „Sorry“. Hat trotzdem geschmeckt. Vielleicht mal „Brotofen“ dranschreiben.

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