Die Busfahrt von Galle nach Weligama bedient die komplette Palette der Bollywood-Klischees. Aus Drei-Wege-Boxen der Marke Dynamik dröhnt beklopptes Gedudel mit Textzeilen wie „Oh, ah, baby baby you move me so.“ Über dem Fahrer eine Elektroinstallation mit 5 Buddhas und 200 verschiedenfarbigen LEDs, die zur spirituellen Disco einladen. Untermalt wird das von schweigsamen Fahrgästen mehr erduldete denn erlebte Geschehen von den letzten Lebenszeichen des nicht sterben wollenden Diesels, der in Überholvorgängen immer wieder unter lautstarkem Ächzen beweisen muss, was noch in ihm steckt.

Der Fahrer macht sich den Klängen einer Karaoke-Version von GangamStyle seinen perversen Jux daraus mit 100 Sachen auf Haltestellen zuzuknattern, um dann die Leistungsfähigkeit der Bremsen des rostigen Höllengefährts unter Beweis zu stellen. Gas, Bremse, Hupen, Hupen, Oh my Baby, oh my lady – Der Tod fährt mit. Permanenter Blick auf die Brandung und pfahlsitzende Fischer entschädigt. Die Vorstellung, dass Autokraft ein ähnliches Konzept auf der Mittelstrecke einsetzt um touristisch frischer zu wirken, erscheint befremdlich.