Big Thali. Urlaub 2015: I’m on a train. Boarding.

Größere Distanzen, wie die zwischen Delhi und Varansi, läppische 800 Kilometer, überwindet man am einfachsten mit dem Flieger. Oder mit der Bahn, dem ganzen Stolz des Eisenbahnministers. Die zweite Klasse bietet einen annehmbaren Kompromiss aus Preis und Komfort und ist in etwa mit heimischen Standards vergleichbar. Davon ab, dass die Frequenz der hiesigen Mitropa-Personen (kein Witz: Meals on Wheels), die Eis, Chai, Wasser und Omlette anbieten, deutlich höher ist. So weit, so unspektakulär.

Der Weg auf dem Bahnsteig zu den vier Waggons der zweiten Klasse führt vorbei an hunderten, dare I say tausenden, Wartenden. Die sehen einer Fahrt in einer niedrigeren Klasse entgegen. C ist die Chair-Klasse, gab es früher als Holzklasse bei uns. S ist die Sleeper-Klasse, Schlachtvieh-Klasse trifft es aber eher. Quasi der jugendherbergliche Schlafsaal ohne Fensterscheiben und vergitterten Rahmen, um das Fehlen der Klimaanlage auszugleichen.

Grundsätzlich besorgt sich der clevere reiche Reisende sein Ticket 30 Tage im Voraus.  Der weniger Clevere, weniger Reiche oder einfach Wagemutige stellt sich mit Dutzenden anderen vor die Waggons der zweiten Klasse für Reisende ohne Reservierung (hier: Budgettouristen) an. Trillerpfeifende uniformierte Bahnbedienstete mit Rohrstöcken sorgen vor dem Einstieg für akkurate Reihen, aus denen keiner zu tanzen hat. Sonst gib es eine gewischt. Klatsch. Dann mal los.

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