Und ab dafür – Südafrika 2014: Touchdown

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Reiseprofis checken online ein und suchen sich Fenster- und Gangplatz aus. Voila, der mittlere Sitz bleibt unbesetzt. Bewegungsfreiheit in der Holzklasse. Reisevollprovis wissen um die Ungenießbarkeit der Standardkost im Flieger, also das Ausnahmsessen ordern. Vegetarisch-asiatische Küche kann man machen und zudem werden die Extrawürste vorab serviert.

Auch Fluzeuge sind nur Maschinen und bedürfen Wartung. Diese besser bevor es zu spät ist, besonders bei neuralgischen Bauteilen wie Rädern und Bremsen. Da wartet man doch gerne anderthalb Stunden in London-Heathrow. Die maulfaule Sitznachbarin in der 747 erfreut sich an ihren Last-Minute-Einkäufen: einer Tüte übelst stinkender Chips und einem aufblasbaren Nackenkissen. Ihr Versuch mit den chipsfettigen schmalen Lippen das billige Utensil prall zu bekommen ist bemitleidenswert wie unterhaltsam.

Als es einen abgesehen von erträglichen Turbulenzen ereignisarmen Nachtflug später an das Aufwachen geht, zeigt sich was passiert, wenn man abends zuvor alle Lebensenergie in einen Plastiksack geblasen hat: Auch durch sukzessives unfreundliches Rütteln und Klopfen zeigt der beim Betreten des Ganges hinderliche Körper der Sitznachbarin kein Lebenszeichen. Nicht einmal als die stämmige Stewardess sie mit dem Getränkewagen touchiert, reisst sie das zu einer Reaktion hin. Schließlich ist die stämmige Stewardess mit der von körperlichen Übergriffen begleiteten Forderung, sie möge ihren Sitz aufrichten, in der Lage zu ihr durchzubringen. Willkommen im Leben.

Nachdem der erste Fuß den Kontinent berührte: Ebola. Ob einem denn übel sei, oder Durchfall oder Schwindel? Alles verneint und ab vor die neueste Errungenschaft der Technik. Tatächlich entpuppte sich der Scan4Fever-Apparat als eine Kamera-App mit Farbfilter. Doch der gute Wille zählt.

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Für Begeisterung sorgt der im Mietwagen installierte USB-Anschluss, der sich umgehend mit dem iPhone verständigt und heimische Klänge verbreitet. Schade nur, dass die Super-Reise-Profis bei der Navi-Lösung sparten und folgerichtig die ersten 40 Kilometer in die falsche Richtung fuhren. Dann mal wenden und durch das weite Land, wo Einheimischen gerne mal verkohlte Baustämme über die sechsspurige Autobahn schleppen.

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