KI-Bots vom Auslesen der eigenen Webseiten abhalten

Die Vorstellung von Apple Intelligence auf der WWDC 2024 rief mir in Erinnerung, dass ich schon längst was gegen den Umstand getan haben wollte, dass die Betreiber der (großen) KI-Angebote diese mit den von mir geschaffenen Inhalten trainieren. Warum sollten sie etwas kostenlos bekommen – noch dazu ohne zu fragen –, und ihr Produkt schließlich teuer verkaufen, – noch dazu, ohne mich an ihren Gewinnen teilhaben zu lassen?

Eben.

Eine Lösung ist schnell und einfach umgesetzt. Es bedarf lediglich einer Textdatei namens „robots.txt“ im Wurzelverzeichnis des Webangebots. In dieser Textdatei lassen sich durch die zwei Zeilen

User-agent: *
Disallow: /

alle Crawler aussperren. Wem das zu radikal ist – etwa weil er nach wie vor möchte, dass das Angebot durch Suchmaschinen indexiert wird – muss sich die Mühe machen, alle unerwünschten Crawler einzeln in der Datei aufzulisten. Das läuft dann nach dem Muster des Beispiels

User-Agent: Applebot-Extended
Disallow: /

Glücklicherweise haben andere Menschen die Arbeit bereits erledigt und stellen umfangreichen Blocklisten zur Verfügung – etwa hier auf GitHub.

Einen über die Ausführungen oben hinausgehenden Text über die (vermeintliche) Problematik gibt es hier von Vivek Gite.

Warum eine gute Idee sein kann, (KI-)Bots zu blockieren und wohin es führen kann, wenn Crawler die eigenen Inhalte ‚einlesen‘, legt ein Post auf Retro Dodo dar: Mittlerweile führt Google Suchende nicht mehr auf deren Seite, sondern beantwortet Suchanfragen mit (ungefragt) abgegriffenen Daten. Ergo: kein Traffic und keine Einnahmen für Retro Dodo – kann man den Laden auch dicht machen.

Daher: Happy Blocking.

Auf Wiedersehen Backblaze, hallo Arq Premium

Alle Jahre wieder flattert die Rechnung von Backblaze ins Postfach. Fast jedes Jahr wird der Dienst, mit dessen Hilfe sich ein Mac sowie eingesteckte und angeschlossene Medien in der Cloud sichern lassen, teurer. 120 US-Dollar im Jahr sind Stand 2024 sicher nicht zu viel Geld für den Seelenfrieden, den ein Offsite-Backup mit theoretisch unbegrenztem Speicherplatz stiftet. Auf der anderen Seite geht es womöglich günstiger.

Allerdings lässt sich nur mit etwas Eigeninitiative sparen.

Im ersten Schritt geht es um den Cloud-Speicher. Hier ist Hetzner der Preisbrecher, bietet der Hoster doch 1 TB in Deutschland gehosteten Speicherplatz zum Preis von monatlich 3,81 Euro Euro an.

Im zweiten Schritt geht es um einer Software, die die Daten des Macs (und angeschlossener Laufwerke) per (S)FTP in die Hetzner-Cloud schaufelt. Das kann theoretisch jeder FTP-Client aus dem Bestand – wie etwa ForkLift oder Transmit. Allerdings soll die Sicherung wie beim Client von Backblaze automatisch und kontinuierlich erfolgen.

Schnell rückt daher das Tool Arq ins Blickfeld, das dem Backblaze-Client ähnlich ist und darüberhinaus mehr Funktionen bietet. Allerdings sorgt der Preis der Software (50 US-Dollar) dafür, dass man sich zusammen mit den Kosten für das Hosting wieder in Backblaze ähnlichen Dimensionen befindet – und das bei weniger Cloud-Speicher. Zudem müsste man womöglich alle paar Jahre für die aktuelle Version der Software zahlen.

Allerdings… bietet Arq mit Arq Premium einen eigenen Cloud-Backup-Dienst an. Zum Preis von 60 US-Dollar im Jahr erhält man Zugriff auf die Software und 1 TB Cloud-Speicher, wobei auch Server-Standorte in Europa zur Auswahl stehen. Die Wiederherstellung der verschlüsselten Sicherung ist über eine Weboberfläche möglich.

Wie viel CPU-Leistung Arq reklamieren soll, lässt sich durch einen Schieberegler einstellen, ebenso wie die Zahl der parallelen Dateisicherungen. Im Alltagseinsatz wirkt die Software jedoch nicht weniger performant als der Backblaze-Client. Im Gegenteil – einerseits fühlt sich Arq als native Mac-Anwendung besser an, als die Java-App von Backblaze. Auf der anderen Seite darf man bei Arq über viel mehr entscheiden – etwa Versionierung, die Sicherung von Systemdateien, Verschlüsselung, E-Mail-Benachrichtigung und das Ausdünnen der Sicherungen a la Time Machine.

Also: Wenn 1 TB für die Sicherung reicht, macht Arq Premium das deutliche bessere und zudem günstigere Angebot.

Doch auch wenn 1 TB nicht reichen, ist das Angebot womöglich attraktiv, denn auch umfangreiche Sicherungen sind bei Arq Premium möglich. Dabei schlägt jedes GB über dem Inklusiv-Volumen mit 0,00599 US-Dollar im Monat zu buche. Das bedeutet beispielsweise, dass ein 1,5 TB großes Backup zusätzliche monatliche Kosten in Höhe von 3 US-Dollar verursacht. Entsprechend bietet Arq Premium für den Preis von Backblaze (120 US-Dollar) 2 TB Cloud-Speicher.

Für alle Speicherbedarfe, die über 2 TB hinaus gehen, dürfte Backblaze noch immer – zumindest in finanzieller Hinsicht – die beste Wahl sein. Für alles darunter ist Arq Premium eine uneingeschränkt empfehlenswerte Lösung.

MrMC installieren – Filme, Serien, Musik und Fotos auf Apple TV wiedergeben


Wer ein NAS voller Filme, Serien und Alben herumstehen hat und diese Medieninhalte mit einem Apple TV konsumieren möchte wählt dafür Infuse [App Store]. Die Software ist einfach einzurichten, sieht blendend aus, wird regelmäßig aktualisiert und läuft stabil. Allerdings hat so viel Pro auch einen Preis.

Weitaus günstiger ist die Alternative MrMC [App Store], eine Kodi-Variante. Die Software ist kompliziert einzurichten, sieht mittelmäßig aus, wird selten aktualisiert – die im Februar 2024 aktuelle Version 3.9.12 ist vor zweieinhalb Jahren erschienen – und stürzt mitunter ab. Allerdings ist sie weitaus günstiger als Infuse, und bietet nicht nur einen ähnlichen, sondern größeren Funktionsumfang.

Wer jetzt ob der Kodi-Wurzeln von MrMC wissend nickt, kann damit aufhören. Aufgrund von Apples Richtlinien ist diese Kodi-Variante nicht durch Add-Ons oder Plugins erweiterbar. Das bedeutet: keine weiteren als die vier mitgelieferten Skins, keine Plugins für illegales Streaming (xStream), kein Nachrüsten der Darstellung der Songtexte oder zur Visualisierung bei einer Audio-Wiedergabe. So muss man denn mit dem Grundstock an Funktionen auskommen, die der App mitgegeben sind.

Dennoch spricht vieles für MrMC
+ es ist ein Multi-User-System, die Kinderserien und Mutters Schmonzetten nerven den Vater nicht
+ die Musiksammlung lässt sich wiedergeben
+ Fotos und Bilder lassen sich anzeigen

Die größte Hürde bei der Inbetriebnahme ist das Bekanntmachen der App mit dem NAS per SMB. Das gelingt über dieses Vorgehen:
Settings > Services > SMB Client > Use libdsm 2 for smb servers
Settings > File Manager > Add Source > Browse > Add network location…

Dann die Verbindungsdaten eintragen:
Protocol: SMB
Server Name: IP-Adresse des NAS
Shared Folder: darf leer bleiben
Port: darf leer bleiben
Username: NAS-Benutzername
Password: NAS Passwort

Nun lassen sich einzelne Ordner mit Filmen, Serien oder Alben hinzufügen über:
Setting > Media Sources > Video > Add Videos… > Browse >

Grundsätzlich lässt sich MrMC mit der Apple-TV-Fernbedienung steuern, alternativ klappt das auch mit der App Official Kodi Remote [App Store]. Damit sich die App und MrMC verstehen bedarf es noch einer Einstellung:
Settings > Services > Web Server > Allow Remote Control via HTTP

Wer seine Sehgewohnheiten mit Trakt festhält, kann den Dienst einbinden über
Settings > Services > Trakt.tv client
dann lediglich die von MrMC angezeigte URL im Browser öffnen, in das Trakt-Konto einloggen und den von MrMC angezeigten Code eingeben.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und die Grenzen von MrMC ausloten möchte, darf sich eingeladen fühlen. Hilfreich sind dabei das Wiki von MrMC sowie das Forum von MrMC.

macOS Sonoma mit den schlanken VMs Viable und VirtualBuddy

Zwei (kostenlose) Möglichkeiten, um Sonoma (oder andere Versionen macOS) virtuell auf dem Mac zu installieren:

Viable
VirtualBuddy

Viable lädt sich eine lokales Image des zu virtualisierenden OS von Apples Servern. VirtualBuddy kann sowohl mit IPSW-Dateien 1 umgehen, lädt Images von einer URL und bietet – sehr komfortabel – eine lange Liste von mac (Beta-)Versionen.

Hier scheiterte die Installation stets, weil sich die beiden Anwendungen darüber beschwerten: „A software update is required to install macOS in a virtual machine“.

Abhilfe für das Problem schafft eine Datei aus dem Developer-Bereich von Apple, die Device Support for macOS 14 beta nachrüstet.

Die tat meinem System so gut, dass nun auch die Fehlermeldung „Die Software kann nicht installiert werden, da sie derzeit auf dem Softwareupdateserver nicht verfügbar ist.“ – wann immer ich ein iPad mit iOS 17 beta auch macOS 13.4 Ventura sichern wollte – der Vergangenheit angehört.

Keine Ursache, gern geschehen.

Further reading:

https://laurentbrusa.hashnode.dev/setting-up-a-sonoma-vm
https://mac.getutm.app


  1. https://mrmacintosh.com/apple-silicon-m1-full-macos-restore-ipsw-firmware-files-database/ 

Samsung ML-1640 mit aktuellem macOS auf ARM-Mac betreiben

Eigentlich hängt der lange abgekündigte, aber unverwüstliche Samsung ML-1640 hier an einem DietPi und wird per AirPrint angesprochen. Weil heute viel gedruckt werden musste, stand die USB-Anbindung an. Schockschwerenot! Das macOS Ventura erkennt den Drucker, hat aber keine Treiber an Bord. Samsung ist (wie üblich) der Meinung, dass man mit dem Zeitpunkt des Verkaufs eines Produktes jeglichen Support einstellt. Fuck you!

Aber die Open-Source-Gemeinschaft hat Rettung geschaffen: https://github.com/MTz12/Samsung-ML-1640-Printer-Ventura-Apple-Silicon

  1. Im Terminal mit git clone https://github.com/MTz12/Samsung-ML-1640-Printer-Ventura-Apple-Silicon.git die Dateien in den Benutzerordner laden.
  2. Den „Samsung“-Ordner verschieben nach /Library/Printers/
  3. Die Datei „Samsung ML-1640 Series.gz“ verschieben nach /Library/Printers/PPDs/Contents/Resources/
  4. Im Terminal mit sudo chmod +x /Library/Printers/PPDs/Contents/Resources/Samsung\ ML-1640\ Series.gz und Admin-Passwort die Schreibrechte ändern.
  5. Im Terminal mit sudo chown root:admin /Library/Printers/PPDs/Contents/Resources/Samsung\ ML-1640\ Series.gz die Schreibrechte ändern.
  6. Den Drucker über die Systemeinstellungen einrichten und sich darüber freuen, dann man mit der Kiste per Kabel drucken kann.

Keine Ursache, gern geschehen.