Insbesondere handwerklich gibt Underheist wenig Grund zum Tadel. Ausgewogenheit zwischen zeigen und erzählen. Zahlreiche, aber nicht unübersichtlich viele und trennscharfe Figuren. Ansprechendes Storytelling, das etwa Zeitebenen oder Orte farblich trennt. Der geschulte Leser genießt und Scott McCloud würde einen Bienchenstempel abdrücken. Und sogar inhaltlich macht die erste Ausgabe alles richtig und lässt den Leser gespannt zurück.
In der zweiten Ausgabe streuen die Laphams dann grundlos übernatürliche Elemente ist das, was als harte Kriminalgeschichte begann. Eine Zeit lang hofft man und fragt sich, ob es nur ein Spiel mit den Erzählebenen ist. Ob das was nicht sein kann sich doch irgendwie erklären lässt. Aber bald herrscht Gewissheit: Underheist ist kein Stray Bullets. Es ist ein wirres, irrlichterndes Geschichtchen, das den Leser schließlich mit einem unbefriedigenden Ende zurücklässt.