Atlantisch. Azoren 2019: Stierfrei

Wenngleich Faial mit seinem Idyll zum Verweilen einlädt, kennt der Reisplan von Wandervogel 1 keine Gnade und sagt: „Auf zur nächsten Insel im Atoll!“ Vor der Rückgabe des Mietwagens diktieren die leichtfertig abgenickten Allgemeinen Geschäftsbedingungen ein Wiederauftanken. Das wird dadurch erschwert, dass die Tanksäulen gegenüber der Flughafens keinen Treibstoff abgeben möchten. Ärgerlich zudem, dass der Schalter für die Gepäckaufgabe zu schließen droht. Die Reiseleitung kachelt mit quietschenden Reifen durch den Ort, um das Fahrzeug zielsicher bei Muttis Tanke zum Stehen zu bringen, wo die Chefin in der Kittelschürze sich noch selbst um die Bedarfe der Kundschaft kümmert. Einmal volltanken und ab dafür.

Was folgt ist mittlerweile bescheuerte Routine: Gewissenhafte Kontrollen, Zwischenstopps trotz geplanter Direktflüge. Einzig das Flugpersonal lässt sich nichts anmerken, freut sich die Stamm-Stewardess doch jedes Mal, wenn sie die Wandervögel acht Mal an zwei Tagen begrüßen und wieder verabschieden darf. Die Destination Terceira prahlt damit, mehr Rinder als Menschen zu beherbergen, tatsächlich sorgen vierspurige Straßen vom Flughafen in die Inselhauptstadt Angra do Heroísmo für einen anderen Eindruck. Die als UNESCO-Weltkulturerbe geschützte Altstadt scheint einen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkt zu haben. Und wie geneigte Stammleser wissen: Wo UNESCO-Weltkulturerbe drauf steht, sind Wandervögel drin.

Die vielfarbige Altstadt mit ihrem von Kolonialbauten dominierten Stilmix erweist sich als annehmbar sehenswürdig. Gestört wird der Eindruck allerdings von den zahlreichen parkenden und knatternden Fahrzeugen, die die Kulisse verschandeln. Besonders ein Verkehrsteilnehmer hat es den Reisenden angetan. Ein Schnurrbärtiger mit Bürstenschnitt hat jeden ersparten Cent in den Ausbau seiner Musikanlage gesteckt. Mutmaßlich weil es die Mutter daheim nicht erlaubt, hört er seinen Elektroschrott nun in infernalischer Lautstärke im Auto und lässt alle Menschen daran teilhaben, während er stundenlang mit Thunderdome XVII um den Pudding kreist.

Wenn die Wandervögel nicht da sind, wird die Stadt gerne zum autofreien Ort ernannt und ein tierisches Spektakel veranstaltet. Wie in Pamplona treiben wagemutige aufgekratzte Stiere durch die Gassen und übermütige Touristen auf die Hörner nehmend. Aber es ist eben stierfrei und der Aufenthalt um eine Attraktion ärmer. Allerdings sind die örtlichen Geschäfte voller Stier-Kitsch, einzig die Dependence des Peter-Imperiums bietet Walfisch-Accessoires, wie polierte und Illustrierte Pottwahl-Zähne und Schmuck aus gleichem Material.

Nach dem Abschluss der Inspektion der ältesten Stadt der Azoren entschließen sich die Wandervögel zur Einkehr in ihr Vier-Sterne-Hotel. Da das Budget allerdings nur für die niedrigste Zimmerkategorie reichte, ist der Aufenthalt vom permanenten Rauschen der unabstellbaren Badlüftung und dem Gurren einer Taubenplage, die den Balkon der Wandervögel zur Heimatbasis erklärt hat, untermalt. In den Speisesaal flüchtend, finden sich die Reisenden am Buffet von meckernden Mumien umringt. Reisegruppen aus Deutschland und England, deren teils höchstalte und stocktaube Mitglieder mit mürrischen Ausdrücken in den lauwarmen Speisen stochern und auf Opfer lauern, die sie mit Geschichten von ihren Enkeln zu Tode langweilen können. Na Mahlzeit.

Atlantisch. Azoren 2019: Würste im Wildwasser

Wandervogel 1 erscheint beim Aktionspotenzial der Reise noch Luft nach oben. Daher plant sie eine Aktivität, was üblicherweise zumindest geschundene Körper und bisweilen auch seelische Schädigungen zur Folge hat – keinesfalls intendiert, doch scheinbar stets unvermeidbar. So geht es im nebligen Morgengrauen über die Insel zum Canyoning. Gemeinsam mit Tick (a.k.a. John), Trick (a.k.a. Tyler) und Track (Name vergessen) aus dem Umland von San Francisco wollen sich die Wandervögel durch rauschendes Wasser kämpfen, Klippen hinab stürzen und an Steilwänden abseilen. Was soll da schon schief gehen.

Die erste große Hürde ist das Anlegen der vielteiligen Neopren-Ausrüstung. Unter Ächzen und mit viel Gehopse legen die Wandervögel Schicht um Schicht an, bis sie in ihrer vollen mehrschichtigen Pracht aussehen wie behelmte Brühwürste. Derweil schwärmt vor allem Trick über Deutschland. Aus Erzählungen aus dieser fantastischen Welt sind ihm ganz besonders die Döner in Erinnerung geblieben, dem Vernehmen nach das beste Essen das Europa zu bieten hat. Die Wandervögel lassen ihn in seinem Glauben, dass sich ihm bei seinem ersten Berlin-Besuch eine völlig neue kulinarische Welt eröffnen wird. „Alle Würste in den Bus“, verkündet der Truppenführer und es geht in den Dschungel.

Im Gänsemarsch geht es entlang des reißenden Urwaldstroms. Rutschige Steine, Stromschnelle, den Weg versperrende Vegetation – die Wandervögel sind in ihrem Element. Natürlich schafft es Wandervogel 2 beim übermütigen Abseilen abzurutschen und ungraziös gegen den Fels zu krachen, aber abgesehen von diesen Faux Pas bleibt die Klettertour durch den Buschfluß frei von Unfällen. Höhepunkt des Abenteuers ist zweifelsfrei der todesverachtende Klippensprung von Wandervogel 1. Tiefpunkt, die dem Sprung vorausgehende einminütige Bedenkzeit, die sich die Reiseleitung mit den Zehen über dem Abgrund ausbittet, bis sie sich ein Herz fasst und zehn Meter in die Tiefe plumpsen.

Die Freude am Plumpsen führt die Wandervögel im Anschluss an das naßkalte Abenteuer noch einmal in das Naturbad. Vorgeblich. Tatsächlich hängt ihnen der Magen in den Knien, der Burger mit allem und Pommes vom Strandpavillon soll es richten. Groß ist die Irritation, als die Speise ankommt – unverhofft sind Augenwurst und Spiegelei inkludiert und unteilbar mit den restlichen Zutaten verschmolzen. So gestärkt machen sich die Wandervögel quer über die Insel in ihren Heimatort, um ihn genauer zu erkunden.

Abseits der immerhin zweispurigen Kopfsteinpflaster-Hauptstraße wartet Fajã Grande mit erschreckend vielen Bauruinen auf. Stumme Zeugen der gescheiterten Versuche die Insel touristisch zu attraktiveren. Beim Kreisen durch die engen Gassen erleben die Wandervögel schließlich den wahren Grund, warum es mit dem Tourismus-Boom auf Flores nicht klappen will. Eine sich stetig verengende Gasse ist schließlich so schmal, dass das von der Reiseleitung gesteuerte Vehikel nicht mehr passieren kann. Was folgt geht in die Dorfannalen ein: Eine Viertelstunde lang zirkelt und schraubt Wandervogel 1 – die gut gemeinten aber pantomimisch zu laienhaft umgesetzten Einweisungen von Wandervogel 2 ignorierend – den Kleinwagen schließlich in eine schier unmögliche Position, nur um aus dieser in zwei Zügen rückwärtsfahrend zu entkommen. Anerkennendes Nicken der Zuschauer als metaphorischer Szenenapplaus.

Der zweite Hemmschuh, der den touristischen Durchbruch des Ortes zur Stolperpartie verkommen lässt, ist unebene Gastronomielandschaft. Mit prallen Portemonnaies marschieren die Wandervögel an die Promenade, wo eines der beiden Restaurant es vorzieht Interessierte am Sonntag hungern zu lassen, das andere derart überfüllt ist, dass die Wandervögel abgewiesenen werden. Tick, Trick und Track winken zum Abschied vom Dreiertisch, stopfen sich die Ecken des Tischtuchs in die Kragen und machen sich daran, die maritimen Schlachtplatten zu verputzen. Dann eben Käsebrot, wenn die Ameisen was übrig gelassen haben.

Atlantisch. Azoren 2019: Ferien auf dem Bauernhof

Der Tag auf Flores beginnt animalisch. Des Nachbars Gockel weist lautstark auf den nahenden Sonnenaufgang hin, weckt seinerseits die Kuh, die dem Hahnenschrei ein „Muh“ erwidert und die Wandervögel stöhnen ob all dieser unzivilisierten Naturnähe in ihren Kissen. Die Reiseleitung zermatscht an den Wänden der leicht schimmeligen Unterkunft unliebsame Gäste aus dem Reich der Insekten, während Wandervogel 2 versucht dem Ameisenkönigreich den für das Frühstück intendierten Brotlaib abzuringen. Unter lautem Grillengezirpe verinnerlichen die Reisenden vor der Haustür lokalen Käse zu Pulverkaffee und schwingen sich in die Nuckelpinne, um das Eiland zu erkunden.

Entgegen des ausdrücklichen Versprechens der Reiseleitung wird wieder gewandert. Durch den rutschigen Regenwald geht es an vermoorter Vegetation zu einer idyllischen Wasserfalllichtung. Eine Angehörige der verlorenen Generation nutzt das vorhandene LTE, um die eigene Präsenz im Umfeld der Schönheit des Bergsees per Videokonferenz mit dem über die gesamte Welt verstreuten sozialem Netzwerk zu teilen. Immerhin verwendet sie dazu weder Selfie-Stick noch Drohne, so dass sie haarscharf mit dem Leben davon kommt.

Weiter geht es mit der Möhre über Berg und Tal zu im Nebel liegenden schwarzen und grünen Seen, an denen sich gerade eine Wandergruppe aufmacht ihr Waterloo zu erleben. Rollsplitt und Kies verspritzend, kachelt Wandervogel 1 von einem Aussichtspunkt zum Nächsten. Wasserfälle, sattes Grün, Für verblühte Hytensienhaine entschädigende Strelitzien und vor allem angenehm wenig Menschen. Dafür aber Kühe mit Freiheitsdrang, die sich im Geisternebel des Bergkamms auf die Fahrbahn trauen und an dem asphaltierten Untergrund so viel Gefallen finden, dass sie nicht daran denken die Fahrbahn mit den Wandervögeln zu teilen.

Auf der täglichen Wein-und-Käse-Shoppingtour erspähen die Wandervögel hinter Flughafen eine idyllische Badegelegenheit. Als Ergebnis vulkanischer Aktivität ist ein natürliches Meerwasserbassin entstanden, das die Einheimischen für Badefreudige urbar gemacht haben. Wandervogel 2 wählt entgegen einer starken Neigung und rutschiger Stufen – sehr zum Bedauern der erwartungsvollen Einheimischen, unter denen sich die Stuntman-Qualitäten des Nordeuropäers bereits verbreitet haben – einen unspektakulären Einstieg. Unter der Oberfläche offenbart sich – sehr zum Leidwesen der quiekenden Reiseleitung – fischiges Artenreichtum. Unter dem strengen Blick ihre Scheren wetzenden Krebse, spaddeln die Reisenden in der Bouillabaisse. Wenn Reisen zum Urlaub wird.

Atlantisch. Azoren 2019: Wasserfallende Regenbogen

Nach der mehr oder minder erfolgreichen Walsichtung haken die Wandervögel Faial als durchgespielt ab. Da der Flieger zur nächsten Insel des Atolls erst Mittags abhebt, schlagen die Wandervögel Zeit tot. Mit Käsebrot im Bauch geht es durch den Hafen von Horta. Gute Sitte ist es unter Seglern hier vor einer Atlantiküberquerung ein letztes Mal eine echte Toilette zu benutzen und die Thunfisch-Vorräte aufzufüllen. Die Geltungssüchtigeren unter ihnen verzieren die Hafenwände mit Graffitis, damit auch jeder wissen kann, wann es sich Isabell, Tim und der kleine Rouven-Pascal erlaubten, mit ihrer 70-Meter-Yacht dem Haifischbecken der Hochfinanz kurzzeitig zu entfliehen, um ein Hochseeabenteuer zu erleben.

Das Sicherheitspersonal am Flughafen von Horta ist sehr gewissenhaft und erledigt seine Arbeit mit größtmöglicher Sorgfalt um sich ja nicht den nächsten Anis Amri in die Schuhe schieben zu lassen. In der Folge ist der um harmlose Außenwirkung bemühte Wandervogel 1 fällig. Immer wieder rauscht der Rucksack durch den Scanner, immer wieder passt dem Personal etwas nicht. Das vermeintliche Gerät zur Flugzeugentführung entpuppt sich schließlich als ein Viererpack AA-Akkus. Was man damit wolle? Energie für den Bedarfsfall vorhalten. Ah! Im Anschluss an das Filzen, der Gürtel ist gerade wieder in die Büx gefädelt, startet das Hauen und Stechen um den besten Platz in der Schlange für das Boarding. Getrieben von der Sorge, der Flieger würde die letzten 75 Bordkarteninhaber nicht mitnehmen bedrängen die panischen Touristen den Schalter von allen Seiten. Am Ende sind dann vier Plätze frei.

Angekommen auf Flores stürzen sich die Wandervögel in den Kampf um die Mietwagen. Während andere schlecht greifende Bremsen und mangelhafte Federung monieren, düsen die Düsenden in einem Renault Clio vom Flughafengelände. Der Grund für das Gemecker über Bremsen und Federung wird schnell evident: die steigenden, fallenden und hart haarnadelndem Straßen der Mini-Insel sind anspruchsvoll – Wandervogel 1 spreizt die Finger und streift bestimmt ihre schwarzledernen Autofahrerinnenhandschuhe mit den Knöchelaussparungen über, schließt deren Druckknöpfe an den Handgelenken, lässt den Motor aufheulen und stürzt sich in die mäandernde Herausforderung. Am Ende wird sie die Möhre nie über den dritten Gang hinausfahren.

Die Piste führt die Knatternden quer über die Insel und mitten durch einen Wolkenbruch biblischer Ausmaße. Zu allem Überfluss schlägt das Navigationssystem eine kürzere Strecke vor. Angesichts Schotter und wahnwitziger Gefälle widerstehen die Wandervögel der Versuchung und schieben sich in Schrittgeschwindigkeit durch die Serpentinen. Das Ende der Tour ist Faja Grande, ein verfallendes Dorf am westlichsten Zipfel Europas – das Ende der zivilisierten Welt. Kein Starbucks, kein Burger King, kein IKEA, nur 1742 Menschen, die gut auf ihre 1742 Rinder aufpassen und es sich bei Rotwein, Wurst und Käse gut gehen lassen. Als das Wetter-Inferno schließlich aufgibt, machen sich die Wandervögel auf einen schnellen Erkundungsgang und lernen die Sonnenseite des Wetter-Infernos kennen: Der örtliche Wasserfall führt für die Feierabend-Fotos extra viel Wasser, gibt Vollgas und wirft mit 270-Grad-Regenbögen um sich. Manchmal klappt es.

Atlantisch. Azoren 2019: Das knallrote Gummiboot

Als bekennenden Walfreundin ist die Beobachtung ihrer Lieblingstiere eine Herzensangelegenheit für Wandervogel 1, die sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit erledigt. In Hortas Hafen buhlen zahlreiche Unternehmungen um walfreundliche Gäste, die Auswahl fällt schließlich auf das Dienstleistungsimperium von Peter, der eigentlich ganz anders heißt, aber mit Bar, Fahrradverleih und eigenem Merchandise-Shop den Ort fest im wirtschaftlichen Griff hat. Zum Verdruss der Wandervögel hat Peter sein in Flyern beworbenes Walbeobachtungsschiff mit Sonnendach, Auslauf und Toilette ins Trockendock hieven lassen. Statt dessen im Angebot sind Plätze auf einem potent motorisierten roten Gummiboot. Wer den Wal will, hat die Qual.

Doch bis der aufgeblasene Seelenverkäufer ablegt, ist noch Zeit. Die Wartevögel entschließen sich, diese in Peters „Café Sport“ abzusitzen. Dessen Wände sind voll von Wimpeln und Flaggen, mutmaßlich Geschenke von Seglern, denen Peter aus der Patsche geholfen hat. Um sich auf die Wellen vorzubereiten, spülen die Reisenden ihre Reisetabletten mit Bier herunter und verkosten den lokalen Hamburger – eine absurde Konstruktion ohne Brötchen aber mit Spiegelei. Mampf Mampf Mampf stehen die Wandervögel mit Fleischresten in den Mundwinkel in Peters Wal-Büro, das gerade von einer vermeintlichen Meeresbiologin gefeudelt wird. „You are early! I am still cleaning up.“ „Yes“ entgegnet Wandervogel 1, „German time!“ „Not Portugese time“, weiß die studierte Reinemachefrau zu entgegnen. Als hätten die Wandervögel noch nicht verstanden, dass die Uhren im Atlantik anders blubbern.

Zum Briefing stellt sich heraus, wie wieselschlau Peter ist, schickt er die Kundschaft in die Arme eines Subunternehmers – kein Geringerer als Norberto ‚Seewolf’ Serpa. Der wiederum ist auch mit allen Wassern gewaschen und bedient sich zur Kostenminimierung Dahergelaufenen als Personal. Die vermeintliche Meeresbiologin kichert sich durch die Vorstellung der Meeressäuger, deren englische Namen sie zwar nicht kennt, aber zu lernen gelobt. Zu ihrer großen Freude ist eine Landsfrau unter den Walinteressierten, so dass sie fortan alle sprachlichen Ambitionen fahren lässt. Mehr noch entwickelt sich zwischen den beiden eine für den Rest der Gruppe enervierende Frauenfreundschaft, geprägt von ausufernden Quasseleien, während der Rest in Ölzeug konzentriert auf die Wellen starrt.

Starren hilft lange nichts. Das Gummiboot schranzt über die Wellen, der Seewolf schaut verbissen in die Ferne. Blau, Blau, zugiges Blau untermalt von hirnlosem Rezeptaustausch unter neuen besten Freundinnen und dem monotonen Geröhre des Gummibootmotors. Als eine Delfinfamilie den Pfad kreuzt, bricht an Bord der Wahnsinn aus. Allerdings ein unbeständiges Ereignis. Es folgt: Warten auf Wale. Bevor das Personal mit auf den Rücken geschnallten Flossen aktiviert werden muss, bequemen sich die Ozeanriesen dann doch noch. Eine Pottwal-Familie dümpelt vor sich hin und bereitet sich auf einen Tauchgang vor. Doch außer fernen Fontänen und schemenhaft erkennbarer Rückenflossen ist wenig. Das sieht dann auch der Seewolf ein und kachelt mit der Gummilippe zurück zum Eiland. Da er wohl das Essen auf dem Herd hat stehen lassen, drückt er den Gashebel nach ganz oben – eine durchpustete Dreiviertelstunde später torkelt die Besatzung an Land. Mit wenig Wal und irritierten Nebenhöhlen.