Same Same. Thailand 2015: Affig in Lop Buri

image Es geht weiter. Nach Lop Buri. Mit dem Bus. „Nein es fährt kein Bus von hier nach Lop Buri.“ „Der Bus nach Lop Buri? Der fährt von da hinten, wo die Bank unter dem Baum steht!“ Wer viel fragt, bekommt viele Antworten und das ist nicht unbedingt hilfreich. Als sehr hilfreich erweist sich schließlich ein Fahrkartenverkäufer, der zwar keine Fahrkarten nach Lop Buri verkauft, aber auf die Rückseite eines Tickets in schönster Sonntagsschrift ‚Lop Buri‘ auf Thailändisch schreibt. „Look bus with this.“ Klare Anweisungen, das bringt uns weiter. Wandervogel 2 überträgt in filigraner Kopistenarbeit die kryptischen Schriftzeichen auf ein großes Blatt. Das hilft nicht dabei den Bus besser zu erkennen, aber mehr Schild bedeutet bessere Vorbereitung. Wer große Schilder hat, ist klar im Vorteil. Sieht auch geil aus.

image Der Plan ist schließlich, an der Bank unter dem Baum jedem Bus das selbstgemalte Schild entgegenzuhalten. Wenn nach drei Stunden keiner hält, fliegen wir nach Hause. Fatalistisch haben wir die Rechnung ohne die Thais gemacht, die ebenfalls auf der Bank unter dem Baum sitzen. Sie sehen das Schild, fragen „Lop Buri?“, was wir mit „Lop Buri!“ bestätigen und Außenstehende könnten den Eindruck gewinnen einem interkulturellen Schwachsinnigen-Treffen auf einer Bank unter einem Baum beizuwohnen. Die Thais deuten auf einen Bus der sich nähert. „Lop Buri, Lop Buri!“ Wir sind außer uns und bestätigen: „LOP BURI!“ Bevor wir uns alle weinend vor Glück in den Armen liegen, schleppen wir die Rucksäcke in den Bus und fahren ab.

image Eine ereignislose Fahrt später: Der Busbahnhof von Lop Buri. Weil wir den Maßstab der Karte im Reiseführer geflissentlich ignoriert haben, stehen nun zwei Kilometer Fußmarsch auf dem Programm. Zwei Wandervögel, vier Rucksäcke, Stinklaune. Was fehlt ist Regen und der lässt sich nicht lange bitten. Doch just als sich das erfrischende Plätschern in den Mittagsmonsun verwandelt, fährt ein Thai links ran und kurbelt die Scheibe seiner mit Autogas angetriebenen Blechschleuder herunter. „Lop Buri?“ „Lop Buri!“ Während er uns bis vor die Tür unseres Hostels fährt, öffnet der Himmel seine Schleusen und die Welt verschwimmt.

image Lop Buri selbst ist dann relativ belanglos. Viele Affen. Ganz viele Affen. Affen auf dem Bürgersteig, Affen auf den Vordächern, Affen in den Rinnsteinen, Affen am Tempel, schließlich auch Affen am Rucksack von Wandervogel 1, als er gerade profimäßig mit seiner Spiegelreflexkamera kopulierende Affen fotografieren möchte. Der besprungene Pornograph versetzt sich in Eigenrotation, der Affe genießt es, krallt sich in den Laschen des Rucksacks fest und lässt die Beine im Wind wehen. Bis die Macht der Fliehkraft seine muskuläre Kompetenz übersteigt und er von dannen segelt. Flugaffen, Thailand ist voller Wunder.

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