Mac: Limbo

Durch den Mac App Store kommen viele alte und in Ehren ergraute Spiele zu neuen Ehren. Nach Jahren feiern Monkey Island SE (2009, Original 1990) und Tomb Raider II (1997) ihr Comeback und diese Welle spült auch Independet-Titel wie Limbo wieder nach oben. Im Juli 2010 für XboX 360 erschienen, fand der Titel seinen Weg über Playstation und PC auf den Mac und hat in knapp zwei Jahren nichts von seinem Zauber eingebüßt. Die dänischen Entwickler von Playdead Studios um Arnt Jensen lassen einen kleinen Jungen durch eine zweidimensionale Landschaft voller unvorhersehbarer tödlicher Gefahren laufen.

Vorrangiges Alleinstellungsmerkmal sind grafische und akustische Präsentation. Playdead präsentieren die Spielwelt in einer Scherenschnitt-Optik in Grautönen. Bedeckt von einem körnigen Filter, der an altes Filmmaterial erinnert, bestehen die kargen Landschaften aus Konturen, Schatten und Schemen. Musik gibt es keine, einzig die tapsenden Schritten der Spielfigur und die markigen Geräusche beim Ableben des Kleingewachsenen dringen aus den Lautsprechern – auf Mobil-Macs stets übertönt vom unablässig drehenden Lüfter, was die Stimmung nachhaltig stört.

Das Erkunden der Spielwelt verläuft linear und ohne Umwege, doch schon nach wenigen Schritten versperren Hindernisse oder Feinde den Weg. Schalterrätsel, Kistenschieberei und die richtige Reaktion an der richtigen Stelle im richtigen Moment führen weiter. Allerdings erst, nachdem man wie in Dragon’s Lair (WP) und Space Ace (WP) zahlreiche grausame Tode gestorben ist. Sägeblätter, Tigerfallen, Abgründe, pneumatische Pressen – der Grausamkeiten gibt es viele in der Spielwelt. Nie jedoch verleitet der Tod zu Frust und Spielabbruch, zumal die Rücksetzpunkte fair positioniert sind.

Unlösbar erscheinenden Rätsel lassen sich mit genauer Beobachtung der Spielwelt,  gedanklichem Rückgriff auf Erlerntes und korrektem Timing  lösen. Dafür bedarf es vielfach Zeit und Geduld. Zur Belohnung tischen Playdead immer neue und fantastische Ideen auf: Zahnräder, die die Spielwelt um 360 Grad drehen, gehirnmanipulierende brainslugs (YT) und vor sich hin britzelnde Neonbeleuchtungen. Die Abwesenheit einer Handlung, die kunstvolle grafische und akustische Reduktion und die minimalistische vier-Tasten-Steuerung verdichten das Spielerlebnis. Ein spielerisch makelloses vielfach ausgezeichnetes Spielerlebnis.

Limbo kann im Mac App Store erworben werden.

5 Gedanken zu „Mac: Limbo

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