Mzungu. Ostafrika 2018: All over now


Gorillas bestaunt, mit Delfinen geschwommen und von Irren mit der Kalashnikov bedroht. Ostafrika hatte den Wandervögeln viel zu bieten. Die Abenteuer in Uganda und Tansania in chronologischer Reihenfolge:

Mzungu. Ostafrika 2018: Auf die Plätze, fertig, da!
Mzungu. Ostafrika 2018: Niemand hat die Absicht, einen Kreisverkehr zu errichten
Mzungu. Ostafrika 2018: Die Queen bei Tempo 30
Mzungu. Ostafrika 2018: Willkommen im echten Afrika
Mzungu. Ostafrika 2018: Waisenhaus mit Seeblick
Mzungu. Ostafrika 2018: Tragbare Infrastruktur
Mzungu. Ostafrika 2018: Auf Augenhöhe mit dem Silbernacken
Mzungu. Ostafrika 2018: Kirchentag mit Kalashnikov
Mzungu. Ostafrika 2018: Canale Grande
Mzungu. Ostafrika 2018: Gestatten, Jim Pansen
Mzungu. Ostafrika 2018: Ende in the Gelände
Mzungu. Ostafrika 2018: Nilistisches Geflatter
Mzungu. Ostafrika 2018: Teure Schnappschüsse
Mzungu. Ostafrika 2018: Mit Präzision nach Tansania
Mzungu. Ostafrika 2018: Haufenweise Unikate
Mzungu. Ostafrika 2018: Laguna matata
Mzungu. Ostafrika 2018: Wurstpellen im Ozean
Mzungu. Ostafrika 2018: Grüße aus den 80ern
Mzungu. Ostafrika 2018: Kennen Sie Mullah?
Mzungu. Ostafrika 2018: Auf Wiedersehen, echtes Afrika

Mzungu. Ostafrika 2018: Auf Wiedersehen, echtes Afrika


Zu guter letzt werfen die Wandervögel die Agenda über den Haufen. Die geplanten Aktivitäten „Schildkröten reiten auf Prison Island“ und „Gewürzgartenbesuch“ stellen sich bei der Last-Minute-Recherche als touristisch-neppiger Unsinn heraus. So ziehen sie durch die Cafés von Stone Town und schauen den Einheimischen bei ihren liebsten Nachmittags-Aktivitäten zu: dem Waschen von Person und Kleidung an öffentlichen Wasserstellen und dem akrobatischen Springen von der Promenade. Nebenbei dann große Aufruhr, denn der Präsident fährt vorbei. Doch alles was er hinterlässt, ist lediglich eine chaotisch verstopfte Altstadt.


In einem der aufgesuchten Etablissements dürfen die Wandervögel bestaunen, wie sich das Personal an Handwerklichem versucht. Die ersten Gehversuche mit der Schlagbohrmaschine geraten zu einem clownesken Schauspiel, an dessen Ende aber dann doch der Flachbildschirm an der Wand hängt und die Reisenden mit einem Fußballländerspiel vergrault. Vom Regen in die Traufe entscheiden sie sich für eine Runde auf dem Einheimischen-Markt – einer unfassbaren Ansammlung von Gemüse, Hygieneartikeln, Kik-Klamotten und obsoleten wie verstaubten Produkten, dessen Krönung das iPhone-4s-Parfüm ist.


Der sansibierische Provinzflughafen begrüßt mit zwei Stromausfällen als vertrauensersetzende Maßnahme. In direkter Linie verlangt der obszön zwinkernde Gepäckverlader ein Handgeld, damit die Klamotten auch den Weg in die korrekte Maschine finden. Ab in die Wartehalle der Verdammnis, wo der Flieger von Precision mit der erwartbaren Präszision nicht auf dem Rollfeld bereitgestellt wird, denn niemand hat die Absicht einen Anschlussflug zu erreichen. Wandervogel 1 nutzt die Wartezeit um einem urmenschlichen Bedürfnis nachzugehen. Dabei konfrontiert sie die Wartefrau mit ihrem Bedürfnis nach einem Zuschlag für Flughafenarbeit – während sich diese unter einem Schild positioniert, dass im Falle von Trinkgeldbettelei darum bittet, die Flughafenleitung zu informieren.


Als Precision mit amtlicher Verspätung und den Wandervögeln an Bord abhebt, zeigt der Pilot, dass er auch anders kann; legt den Power-Schalter um, setzt die getönte Brille auf, dreht die Mütze um und fliegt die Strecke nach Daresssalam kurzerhand in der halben Zeit. Was folgt sind die üblichen Spaziergänge über Rollfelder, schlecht klimatisierte Wartehallen, im Trockenbau erstellte enge Gänge in denen Transit-Passagiere durch geschleust werden, zahllose Kontrollen bis dann irgendwann endlich die Zivilisation wieder grüßt. Die Heimat, mit fließend Wasser, Wechselstrom aus der Steckdose, Käse und Schwarzbrot. Aber eben auch leider keine freilaufenden Gorillas und Elefanten.